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  • Thomas Garn

MiFID II und PRIIP Transaktionskosten im Fondsgeschäft - Resümee nach einem Jahr Praxis

Gleichzeitig mit den MiFID II Regelungen sind die Vorgaben der PRIIPs-Verordnung im Januar 2018 in Kraft getreten. Beide verpflichten Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) dazu, Transaktionskosten zu berechnen und diese an Anleger und Vertriebspartner weiterzugeben. Da detaillierte Richtlinien für die Ausgestaltung durch den Regulator fehlten, herrschte jedoch große Unsicherheit in der Branche, wie die Umsetzung des Themas erfolgen sollte.

gd inside brachte hierzu im vergangenen Jahr zahlreiche Marktteilnehmer an einen Tisch und setzte sich mit vier KVGen intensiv bei der Meinungsbildung im Sinne einer zielführenden Umsetzung der Transaktionskostenermittlung auseinander. Ebenfalls begleitete gd inside weitere Interessenten fachlich und konzeptionell mit Testauswertungen sowie der Durchführung eines Proof of Concept.

In den Gesprächen stellte sich schnell heraus, dass sowohl die Ausgangssituation als auch die geplante Strategie zur Umsetzung der Transaktionskostenermittlung in den Häusern sehr unterschiedlich gestaltete. Die Bandbreite der Anforderungen reichte von der Lieferung reiner Rohdaten (Arrival Prices) bis hin zur detaillierten Berechnung von Transaktionskostenkennzahlen nach PRIIP und MiFID II. Im Vordergrund stand jedoch bei allen KVGen letztendlich die Frage, wie detailliert die Umsetzung der regulatorischen Vorgaben überhaupt erfolgen kann bzw. soll.

Neben der Schwierigkeit die generelle Vorgehensweise festzulegen, scheiterten viele KVGen auch bei der konkreten Umsetzung der Transaktionskostenermittlung. Herausforderungen und Probleme zeigten sich oft erst im Projektverlauf: Liegen konsolidierte Transaktionsdaten vor? Wie erfolgt der Export der Trade-Daten aus verschiedenen Systemen? Was geschieht mit Transaktionen ohne Zeitstempel oder mit fehlerhafter Währung? Wie kann eine valide Selektionsdatei generiert werden? Wie kann die Datenqualität bei historischen Zeitreihen sichergestellt werden? Und immer wieder die Frage nach der generellen Notwendigkeit einer Umsetzung der von der EU-Wertpapieraufsicht ESMA empfohlenen, aber noch nicht zwingend vorgeschriebenen Arrival Price Methode.

Eine optimale Lösung zur Transaktionskostenermittlung wurde von den KVGen als ein vollständig automatisierter Prozess beschrieben, der gleichzeitig den hohen Transparenzanforderungen der Kunden Rechnung trägt. Ein weiterer Punkt waren die stetig steigenden Kosten für die Marktdatennutzung. Auch hierfür wurde eine geeignete Lösung gesucht, um eine Compliance-konforme und kostenschonende Datennutzung sicherzustellen.

Unter Berücksichtigung dieser Anforderungen und in enger Abstimmung mit den Marktteilnehmern hat gd inside eine vollautomatisierte Lösung entwickelt, die einerseits den regulatorischen Vorgaben an eine transparente Transaktionskostenermittlung nach MiFID II und PRIIP gerecht wird und andererseits eine möglichst ausgewogene Balance in der Kosten-/ Nutzenbetrachtung aufweist. Dazu ermöglicht der modulare Aufbau des Service jedem Kunden nur das zu abonnieren, was er wirklich benötigt. Ergänzend hierzu können auch KVG-spezifische Besonderheiten im Rahmen von Konfigurationen berücksichtigt werden. Sofern Teile der Transaktionskostenberechnung im eigenen Haus aufgesetzt werden sollen, steht gd inside mit Consultingdienstleistungen und Datenanalysen zur Verfügung.

Fristgerecht zum 01.01.2018 wurde die Lösung bei vier KVGen implementiert. Die Weiterentwicklung und Verbesserung des Service erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kunden und in laufender Anpassung im Falle sich ändernder gesetzlicher Rahmenbedingungen.

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